Kirche Gebroth - Ev. Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg

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GEBROTH-WINTERBURG
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Kirchen
Kirche Gebroth
1568 zerstörte ein Feuer fast alle Häuser
 in Gebroth einschließlich der mittelalterlichen Pfarrkirche, die mit  der Einführung der Reformation in den Besitz der lutherischen Gemeinde  übergegangen war.
Der 1580 eingeweihte Neubau
hatte jedoch nur bis 1659 Bestand und musste nach einem weiteren Dorfbrand wieder durch einen Kirchenneubau ersetzt werden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde innerhalb der nunmehr unierten  Gemeinde eine Vergrößerung der Kirche diskutiert. Die Erweiterungspläne  scheiterten schließlich aber an der schlechten Bausubstanz des Gebäudes.
Die Pläne für das vierte Kirchengebäude im Besitz der Gemeinde entwarf August Senz, Leiter des Provinzialkirchlichen Bauamtes.
Für  Gebroth wählte Senz das Konzept einer asymmetrischen zweischiffigen  Anlage. Ein schmales Seitenschiff ergänzte die Nordseite des Langhauses.  Zwei Quergiebel mit Stichdächern betonten die beiden Joche des  Seitenschiffs. An der Ostseite des Gebäudes fand sich eine halbrunde  Apsis. Das Geläut nahm ein schlanker achteckiger Dachturm über dem  Westgiebel auf. Stilistisch nahm Senz regionale Bauformen des 17. und  18. Jahrhunderts auf. Das aufgehende Bruchsteinmauerwerk blieb bei  einzelnen Bauteilen sichtbar. Ansonsten besaß die Kirche einen  hellfarbigen Verputz, aus dem grob bearbeitete Steine unregelmäßig  heraustraten.
Das Innere der Kirche entsprach dem asymmetrischen  Aufriss des Außenbaus. Der Kirchenraum setzte sich aus einem breiten  Hauptschiff und einem schmalen Seitenschiff als nördliche Ergänzung  zusammen. Eine halbrunde Chorapsis, um eine Stufe gegenüber den  Gemeindeplätzen erhöht, nahm den Altar und die Presbyterplätze auf. Die  Kanzel stand seitlich vor dem Triumphbogen. Ein Holzeinbau ersetzte die  fehlende Sakristei. Auf Erdgeschossniveau bestand das Gemeindegestühl  aus einem ungeteilten Block gerader Querbänke, die sich bis in
das  Seitenschiff fortsetzten. Weitere Gemeindeplätze bot eine Längsempore im  Seitenschiff, die in den Mittelraum vorkragte. Vervollständigt wurde  die Emporenanlage durch eine Querempore über dem Eingang, auf der auch  die Orgel Aufstellung fand. Die Chorapsis besaß ein Holzgewölbe, die  beiden Kirchenschiffe schlossen Holzdecken, im Mittelraum spitz in den  Dachstuhl gezogen, nach oben hin ab.
Den Zweiten Weltkrieg überstand  die evangelische Kirche Gebroth ohne nennenswerte Schäden. Trotz  verschiedener Innenrenovierungen sind von der Ausstattung der  Erbauungszeit noch der Altar, der auf einem Steinfuß aus dem 17.  Jahrhundert ruhende Kanzelkorb sowie das Orgelprospekt erhalten  geblieben.
Nr. 199 Evangelische Kirche Gebroth, Kreis: Bad Kreuznach, Kirchengemeinde: Evangelische Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg, Kirchenkreis: An Nahe und Glan
Grundsteinlegung: 20. August 1905, Einweihung: 18. September 1906, Architekt: August Senz, Köln, Platzzahl: 240
AdEKiR, 5-Ortsakten Gebroth (-Argenschwang): 14 (Bauten), Bd.1 Gebroth (1887-1959), Bd.2
(1959-1971), Beiakte Provinzialkirchliches Bauamt, Bd.2 (1910-1938): Revisionsbericht vom 18.11.1921; Archiv der evangelischen Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg (Bestand Gebroth-Argenschwang), Depositum im Archiv des Kirchenkreises An Nahe und Glan, Bad Kreuznach: IV.2. Kirche zu Gebroth. PKS Sobernheim (1906), S. 14, (1907), S. 9; KA 47 (1906), S. 96. Rk I, S. 561 - 562.
Renard, Edmund: Bund Deutscher Architekten. Werke der Ortsgruppe Cöln. Berlin 1906
(= Architektur des XX. Jahrhunderts, Sonderheft 5), S. 76; Zimmermann, Walther: Evangelische Kirchenkunst im rheinischen Oberland. In: Gillmann, Ernst (Hg.): Unsere Kirche im rheinischen Oberland. Simmern 1954, S. 399 - 488, hier S. 467.  (Quelle: Verzeichnis der evangelischen Kirchenneubauten im Rheinland 1860 – 1914 (1927)
Kirche zwei mal durch Feuer zerstört Artikel von Hans Finzel in "Der Weg" 1986)
LandesSynode in Gebroth 1925  Artikel von Pfr. von Kenne 1926
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