GEBROTH - WINTERBURG 

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Johann Nikolaus Götz - Dichter und Pfarrer in Winterburg

Geb. am 9.7. 1721 in Worms als Sohn des Predigers Philipp Peter Götz und Ehefrau Anna Rosine Roos
Mit J 0 Jahren verliert er seinen Vater, besucht 8 Jahre das Gymnasium und studiert 1739-42 in Halle Weltweisheit, Griechisch und Hebräisch. Gleichzeitig ist er als Erzieher im Waisenhaus tätig.
1742 wird er Hauslehrer und Prediger" des Obersten von Kalkreuth-Emden, dessen Korrespondenz er auch besorgt. In Aurich legt er seine theologische Prüfung ab. Auf ärztlichen Rat (er bekommt Fieber) muss er an die Heimkehr denken. Er kehrt über Utrecht, Düsseldorf, Köln, Koblenz, Mainz nach Worms zurück.
1744 wird er von der schwedischen Gräfin als Hofmeister ihrer Söhne und Schlossprediger nach Forbach in Lothringen berufen" 1746 begleitete er seine Zöglinge nach Luneville auf die Ritterakademie.
1747 wurde er Feldprediger im Regiment Royal-Allemand.
In der Schlosskirche zu Saarbrücken wurde er ordiniert, in Nancy hielt er am 18.1.1748 seine Antrittspredigt. Bei seinen Predigtbesuchen in Toullernt er den dortigen Bischof kennen. Nach der Rückkehr aus dem Feldzug wurde er vom Herzog von Zweibrücken zum Pfarrer in Hornbach ernannt. Hier verheiratete er sich mit der Wwe. des Oberpfarrers Haute in Zweibrücken.
1754 wurde er Oberpfarrer und Inspektor in Meisenheim, 1761 Pfarrer in Winterburg und gleichzeitig zum Assessor beim Konsistorium in Trarbach ernannt. Seiner Ehe entsprossen 1 Sohn und 2 Töchter.

Während seiner Winterburger Zeit wurden Götz noch viele ehrenvolle Berufungen zuteil, die er alle ausschlug, obwohl es ihm in Winterburg an Unannehmlichkeiten nicht fehlte, da zwischen Winterburg und den Filialorten heftige Streitigkeiten ausbrachen und ein böser Nachbar' ihm viel Bitternis bereitete.
Götz starb in Winterburg 1781.

Seine frühe Neigung zur Dichtkunst wurde auf der Universität Halle durch seine Freunde Gleim und Ramler u.a. gefördert. Götz hat aber selbst gefühlt, dass sein geistliches Amt eine Veröffentlichung seine Gedichte verbiete und so erschienen sie erst nach seinem Tode, von seinem Freund Ramler herausgegeben. In einem Brief an Gleim am 25.3"1764 klagt Götz: "Leider wohne ich in einem Lande, wo ich nicht einmal sagen darf, dass ich die Musen liebe, um nicht rur einen Freigeist und Weltmenschen gehalten zu werden, so sehr bin ich von Ignoranten und fanatischen Köpfen umgeben".
Der große Friedrich von Preußen schätzte das Klagegedicht "Die Mädcheninsel".

Johann Gottfried Herder ist der feinsinnige Kritiker, der Götz mit dem Beinamen "Die Winterburger Nachtigall" ein literarisches Denkmal setzte: Nie sollte von dem deutschen Publikum der Dichter vergessen werden, der auf seiner Winterburg wie eine Nachtigall hinter dicken Zweigen sang, in seiner Sprache die zierlichsten Kränze flocht.

Götz galt als zurückhaltend und verschlossen. Ein Freund seiner Dichtkunst erzählte, dass selbst der Amtmann von Winterburg nur von einigen seiner Gedichte wusste.

Als der Botaniker Wirtgen 1863 aus Koblenz auf einer Wanderung vom Hunsrück kommt, fand er unter einen schönen Linde auf dem Winterburger Friedhof die letzte Ruhestätte des Dichters. Er machte auf das verschollene Grab aufmerksam und hatte Erfolg. Bald erhob sicb über der Grabstätte ein würdiges Denkmal mit dem Bildnismedaillon des Pfarrers und Dichters.
Eine Gedenktafel ist an der Winterburger Kirche angebracht.

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